Monopoly ist ja nun schon ganz schön alt. Und man könnte meinen, es wurde im Jahr 2022 endlich mal Zeit, den Kapitalismus Klassiker in den Zeiten des Klimawandels ankommen zu lassen. Dass sich also nach dem Pariser Klimaabkommen von 2015, mit Blick auf das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 2023, nachdem alle über Wärmepumpen und sonstige energetische Sanierungen geschimpft haben, endlich mal jemand hingesetzt hat, um die Klimaerweiterung für Monopoly zu erfinden.
Aber nein, Klimapoly ist nicht das Ergebnis eines strukturierten, marktorientierten Prozesses, wo überlegt wird, was die Leute heutzutage wohl kaufen wollen. Vielmehr ist es das Produkt eines kreativen Exzess einer Studenten-WG in Göttingen. Quasi ein Zufallsprodukt aus der Kategorie „Ja, lass mal was kreatives machen.“ Und aus den Ideen eines Klimschutz interessierten Physikers und eines auf „es sollte anschlussfähig sein“ bedachten Juristen entstand das Grundkonzept für Klimapoly.
Das muss so gegen 2010 oder 2011 gewesen sein. So ganz genau kann das natürlich niemand mehr sagen. Aber es zeigt, gut Ding will Weile haben. Das Konzept musste ein wenig ruhen, 2014 mit weiteren Probespielen verfeinert werden und dann mit der Corona Pandemie seinen Weg zu der Spielideen Agentur finden, die für den Verlag von Monopoly für Neuentwicklungen zuständig ist. Da Klimapoly aber nun bei Verlag Zwei Grad erschienen ist zeigt, im 2020 wurde eine Klimaerweiterung für das Familienspiel Monopoly noch als zu politisch abgelehnt. Ob das heute schon anders wär?
Wir werden es nie erfahren. Denn Klimapoly hat seinen Weg auch ohne großem Spieleunternehmen geschafft. Es ist die Geschichte vom kleinen unabhängigen Spieleverlag für Klimaspiele in der Welt der großen, etablierten Verlage. Aber letztlich hat jeder mal mit der Bad- oder Chaussestraße angefangen. Und jetzt gibt es Klimapoly überall wo es Spiele gibt: online, im Buchhandel und in jedem gut sortierten Spielefachgeschäft – frag es mal nach!
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