Was ist ein gutes Klimaspiel? Ein gutes Klimaspiel soll einen großen Teil der Gesellschaft erreichen, weil es ja doch irgendwie politisch ist. Es darf dabei nicht mit dem moralischen Zeigefinger kommen. Denn auf Belehrungen hat niemand Lust. Und vor allem soll es Spaß machen, für jung und alt. Es soll einfach, witzig und spannend sein. Das sind ganz schön viele Anforderungen. Aber so muss es sein. Denn es geht um nichts geringeres als die Frage, was ist ein gutes Klimaspiel. Schließlich ist dies auch die Grundlage für die finale Antwort aller Folgefragen: Klimapoly ist das beste Klimaspiel.
Klimapoly ist das beste Klimaspiel, weil es an einen Spieleklassiker anknüpft, der weltweit bekannt ist und vom Thema her – Wirtschaft, Wachstum, Wohlstand? – die perfekte Plattform bildet. Die perfekte Plattform, um die Ursachen und Wirkungen des Klimawandels zu zeigen. Und zwar ergebnisoffen: Du kannst bei Klimapoly auch Monopolist werden und alleine gewinnen. Ihr könnt alle gemeinsam gewinnen, wenn ihr es schafft, den Klimawandel zu besiegen. Aber vor allem siehst du, wie mit dem Wirtschaftswachstum die Temperatur steigt, dass du etwas dagegen unternehmen kannst und nur/wie/ob/dass ein gemeinsamer Ansatz stark genug ist, um aus dem Teufelskreis auszusteigen.
Dabei sind die neuen Klimakarten insgesamt ausgeglichen. Klar, in einer Welt über 2º müssen alle mit zu vielen unsanierten Häusern ins Gefängnis. Aber auch die richtigen Ökos kriegen ihr (Pflanzen)Fett weg und müssen im Klima-Bio-Laden drauf zahlen. Die Handlungsanweisungen sind klar und einfach. Die Texte haben eine witzige Leichtigkeit und bringen von der Wärmepumpe über die Klimakonferenz bis zum Extremwetter alle Klimathemen ins Spiel. Klimapoly ist damit ein tolles Spiel, dass dem alten Klassiker mit neuem Tempo und Witz im 21. Jahrhundert einen Sinn gibt.
Klimapoly ist aber das beste KLIMA-Spiel, weil du den Klimawandel spüren kannst. Das ist die Angst vor der nächsten Klimakarte bei über 2º. Das ist der Frust, wenn deine Häuser durch das Hochwasser zerstört werden, und das obwohl du sie alle vorher klimaneutral saniert hast. Vor allem ist es die Freude, wenn du es schaffst, den dickköpfigen – „das ist nur Wetter“ – „ein, zwei Grad sind nicht so schlimm“ – Dickkopf von einer gemeinsamen Klimastrategie überzeugen konntest.
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