Klimapoly ist die Klimaerweiterung für Monopoly und man würde meinen, es hätte deswegen auch seine Längen. Weit gefehlt! Mit Klimapoly wird der alte Spieleklassiker deutlich schneller und bekommt eine neue Dynamik. Klimapoly ist eigentlich ein eigenes Spiel und mehr als eine Spielerweiterung. Es sollte damit auch für die Auswahl zum Spiel des Jahres berücksichtigt werden. Aber das ist eine eigene Geschichte. Und was heißt das jetzt genau für die Spieldauer?
Eine normale Runde Klimapoly dauert ca. 120 Minuten. Mit dem Schnellstart sind es ungefähr 90 Minuten. Aber eigentlich kommt es sehr darauf an, wie man es spielt. Ja, genau, richtig: durch die gemeinsame(?) Strategie lässt sich auch die Spieldauer steuern. Es gibt, grob gesagt, drei mögliche Verläufe:
1. Ihr spielt super grün, saniert direkt jedes neue Haus, vereinbart einen Konsumstopp, helft euch gegenseitig und nutzt euer Geld um Bäume zu pflanzen. Dann schafft ihr es gemeinsam wahrscheinlich in unter einer Stunde wieder bei 0º zu sein. Eine tolle, schnelle, kooperative Runde, wo ihr das Gefühl mitnehmt, gemeinsam die Welt vor dem Klimawandel gerettet zu haben.
2. Euch ist das Klima egal, ihr kauft alles, was euch zwischen die Finger kommt, und schaut, dass ihr die strategisch wichtigen Straßen ausbaut. Damit kommt ihr sehr schnell in eine Welt über 2º. Die neuen Klimaereignisse bringen das Spiel ordentlich durcheinander. Wahrscheinlich scheidet jemand wegen Hitzschlag aus oder verliert alle Häuser durch einen Wirbelsturm und geht pleite. Armageddon in der Klimakrise. Ich hatte ein Spiel, da waren wir sogar nach 40 Minuten fertig. Super schnell, super aufregend, und getragen von einer Angst vor dem nächsten Klimaereignis.
3. Wie ich finde, die interessanteste Variante: Es gibt erstmal keine klare Linie, es wird ein bisschen saniert, aber es wird auch versucht als Monopolist zu gewinnen. Die Temperatur bleibt so um die 2º, mal drunter, mal drüber. Hier entscheidet entweder die geübte Strategin das Spiel für sich, weil sie auch das Klima spielen kann. Im richtigen Moment werden nämlich doch ein, zwei Bäume gepflanzt, damit die Klimakrise nicht alles durcheinander bringt. Oder es gibt eine allgemeine Dynamik in der Gruppe, jetzt doch endlich mit vereinten Kräften die Welt zu retten. Vielleicht auch nur weil jemand nach Hause will und das Spiel jetzt schnell zu Ende gehen soll. Es ist toll zu sehen, wie das funktionieren kann, und wie sich der der letzte Kapitalist dagegen wehrt.
Die dritte Variante ergibt sich wahrscheinlich vor allem bei einer Runde Klimapoly zu Weihnachten. Wenn verschiedene Generationen miteinander spielen, ist meistens nämlich nicht klar, in welche Richtung es gehen wird. So verbindet Klimapoly Generationen. Ihr könnt euch mit einer der wichtigsten Fragen unserer Zeit beschäftigen und habt dabei auch noch Spaß am spielen. Für ein Brettspiel zu Weihnachten ist Klimapoly damit die perfekte Geschenkidee.
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